Laufbericht – Bielersee Ultraläufe

almost 6 years ago

Als ich in Biel aus dem Bahnhof komme schiesst mir der Spruch von Emil Zatopek durch den Kopf: «Jungs, heute werden wir ein klein wenig sterben!» Ganz ungünstiger Moment für schlechte Gedanken. Aber ich habe weiche Knie und fühle mich plötzlich ganz und gar nicht mehr gut. Was nicht so erstaunlich ist: heute will ich meinen ersten Ultramarathon mit 50 km angehen. Und dies eigentlich aus dem «normalen» Marathontraining heraus, also ohne grosses Tapering oder ohne speziell auf 50 km zu trainieren. OK, ich habe in den letzten Monaten teils ein paar Läufe mehr gemacht, den einen oder andern Lauf verlängert, um Ostern herum sogar in einer Woche 100 km erreicht. Aber keinen einzigen Longjog über 3 Stunden hinaus verlängert. Und es ist auch nicht so, dass ich in meinem Läuferleben extrem viele Marathons gelaufen wäre. Aber ich habe kürzlich im Buch von Michele Ufer einen schönen Satz gelesen: «Laufen ist zu 90% Kopfsache. Der Rest ist mental». Und so habe ich in den letzten Wochen auch den Kopf trainiert. Ich habe mir die Strecke immer wieder vor Augen geführt. Das ist insofern einfach, als dass ich die Gegend rund um den Bielersee aus meiner Jugend sehr gut kenne. Werde mich auf bestimmte Orte, freuen, die ich von früher her kenne. Ich habe mir Strategien zurechtgelegt, wie ich mit Krisen umgehen werde. Habe mir Lieder, Bilder und kurze Sätze abgespeichert, die mich in unterschiedlichen Situationen unterstützen sollen. Das Wort NICHT aus meinen Gedanken streichen. Nur positive Gedanken zulassen. Dankbarkeit empfinden für das Privileg heute laufen zu dürfen. Dazu gehört auch eine klare Strategie: einen Marathon gemütlich laufen und dann 8 km abwechselnd laufen und gehen. Da kommt der Zatopek zu einem ganz schlechten Moment. Der Wanderwegweiser beim Bahnhof nennt 9 Stunden 40 Minuten um rund um den See zu wandern. Und da ist der Abstecher auf die St. Petersinsel noch nicht dabei. «Gut muss ich nicht wandern», denke ich. Der Weg vom Bahnhof zum Start dauert kaum 5 Minuten, die Garderobe ist noch mal ein paar Schritt weiter im Strandband Biel/Nidau. An einem kühlen, grauen, stürmischen Morgen stehen da nur ein paar zäh aussehende Leute mit Laufschuhen und Trinkrucksäcken rum.    Aber über dem Bielersee steht ein Regenbogen. Das gibt mir plötzlich eine innere Ruhe. Egal was kommt: heute ist ein guter Tag. In der zugigen Beton-Garderobe gibt es abschliessbare Fächer und ein paar Toiletten. Für die paar Startenden reicht es – eine neue Erfahrung, dass man nicht anstehen muss. Wie viele Läufer genau gestartet sind, weiss ich nicht, aber im Klassement sind am Schluss in allen Kategorien zusammen unter 120 Personen verzeichnet, knapp 30 davon laufen den Halbmarathon. Dann gibt es zwei Männer, welche 200 km laufen, 2 Frauen und 3 Männer machen 100 Meilen und einer fährt 100 Meilen auf dem Einrad. (sic!) Das ist für mich die Stärke der Bielersee Ultra- Läufe. Hier kann jeder so viel machen wie er/sie will, das OK zeigt sich da sehr flexibel. Dass der Lauf dabei aber praktisch ohne Zuschauer stattfindet ist bei einem derartigen Anlass normal. Bleiben also rund 90 Leute für den 50 km Lauf. Kurz bevor es losgeht läuft einer der 200 km Läufer vorbei und startet seine letzte Runde. Und kann noch Witze machen! Himmel, wie werde ich aussehen, wenn ich wieder hier bin? Dann gibt es ein paar Infos zur Strecke, Markierung und Sicherheit, dann wird ohne viel Aufhebens zum Start geblasen und es geht los. Ich bin so verblüfft, dass ich vergesse, meine Laufuhr zu starten, das hole ich aber bald nach. Die Strecke ist mit gelben Pfeilen am Boden markiert, in der Regel sehr gut zu finden, nur hin und wieder hat der Regen die Farbe etwas weggewaschen, aber ich bin auf dem ganzen Lauf nie in Zweifel, wo es weitergeht. Anfangs läuft man natürlich andern Laufenden nach, aber schon nach ein paar Kilometern verliert man die andern aus den Augen und ist allein. Die Route erreicht bald den Uferweg südlich des Bielersees und folgt diesem bis Erlach. Kies und Asphalt halten sich etwa die Waage. Nach rund 5 km hat der stürmische Wind den See auf den Uferweg austreten lassen. Da hilft nur ein beherztes durchrennen. Na, die Socken können noch lange trocknen. Und wenn ich den Himmel betrachte, rechne ich eigentlich mit Regen. Bald kommen einem schon wieder die Halbmarathonis entgegen. Beim Wendepunkt vom HM folgt dann der erste Verpflegungsposten. Bananen, Schokolade, Gels, Wasser, Isgetränk, Chips und Salzstangen. Fehlt nur noch der Weisswein… Von hier weg laufe ich mit einem Amerikaner, Zach. Er ist amerikanischer Soldat. Hat nach ein paar Halbmarathons mit Vollpackung ohne grosse weitere Vorbereitung im Winter seinen ersten Marathon gelaufen. Und jetzt – mit etwas mehr Training – seine Ultra-Premiere. Die nächsten rund 20 km laufen wir gemeinsam. Schwatzen über dieses und jenes. Immer wieder muss ich mich aber bremsen. Zu zweit tendiert man schneller zu werden. In Erlach, bei km 19 folgt der nächste Posten, sogar mit warmer Bouillon, die ist perfekt für den Salzverlust. Dann biegen wir ab und laufen – zur Abwechslung vor dem Wind – auf die Petersinsel. Wunderschöne Gegend mit schönem Hotel und beliebt für Hochzeiten. Der Biergarten ist allerdings verwaist und bietet nur Wasser und Gel... Der Wind ist inzwischen wirklich unangenehm, gelegentlich fallen einige Tropfen. Die Runde um die St.Peters- (Halb)insel beträgt hin und zurück ziemlich genau 10 km, davon rund 4 km vor und 4 km gegen den Wind. Wir versuchen es mit Windschatten-Laufen… Zurück in Erlach geht es dann ein kurze Weile vom See weg Richtung St. Johann. Und plötzlich reisst das Wetter auf. Hier erwischt der Hammermann meinen amerikanischen Mitläufer und er muss abreissen lassen. Ich laufe in meinem Tempo weiter. Es ist mein Wohlfühltempo, so habe ich nun meine Dauerläufe gemacht und teils sogar die Lonjogs. Und da der Wind von hinten mit rund 5 Beaufort schiebt und die Sonne inzwischen scheint, ist es ein Genuss zu laufen. «Geniess es!» sage ich mir immer wieder. Und wenn ein Muskel schmerzt sage ich ihm in Gedanken: «schön, dass du so brav arbeitest». Ich spiele das ganze Repertoire an mentalen Strategien durch. Und erkläre unterwegs mehreren Spaziergängern, was für ein Rennen da gerade am Laufen ist. Die nächsten Verpflegungsposten sind nun im 5 km Abstand. Hier fällt mir immer wieder auf, wie viel Zeit sich die Läufer nehmen bei der Verpflegung. Nicht einfach zwei Becher schnappen und weiterhetzen. Sondern anhalten, trinken, essen, ein paar Scherze. Gespielter Streit um die begehrten Balser Leckerli. Schwatzen mit den andern, die gerade eintrudeln, den Helfern danken, dann geht es weiter. Entsprechend liegen auch nur ganz wenige Becher am Weg herum. Bei der Marathonmarke mein erstens persönliches Ziel abgehakt: einen 42 km ohne Einbruch, ohne grössere Probleme gelaufen. Vor 2 Jahren war der Hammermann noch bei km 27 postiert und ganz durchgelaufen bin ich erst einen Marathon und nicht ganz problemlos. Gut, das mag mit dem Tempo zu tun haben, ich bin 25 Minuten langsamer als meine Bestzeit. So what… es ist schön zu laufen. Und nun noch 8 km? 8 km mehr zum Geniessen von einem sonnigen Frühlingssturm. Auf den nächsten Kilometern überhole ich sogar noch einige Läufer, obwohl ich ab der Marathonmarke bewusst nach jedem Kilometer laufen rund 500 m gehe. So lege ich die letzten 8 km in einer Stunde zurück. Vermutlich hätte ich da sogar noch etliche Minuten schneller sein können. Aber ich habe mir fest vorgenommen, das Ganze als Longjog zu laufen. Das heisst, spätestens in 2 Tagen will ich wieder normal trainieren können, es ist nur ein Plauschrennen. In Biel dreht das Wetter plötzlich, schwere Tropfen fallen und der Wind peitscht Wasser vom See her weit über die Uferpromenade. Hier, 1 km vor dem Ziel überhole ich den Sieger vom 200 km Lauf, der hier wirklich mit sich kämpft. Den Läufer vor mir hingegen lasse ich ziehen. Ich gebe es zu: ich richte es so ein, dass ich alleine ins Ziel einlaufe. Das wird mir wohl selten im Leben vergönnt sein und auch noch mit Namen begrüsst werden. Diesen kleinen Triumph will ich wirklich auskosten – und weder dem Vordermann noch dem 200 km Läufer stehlen. Die Sonne zeigt sich, als ich mit offiziellen 5 h 29:24 einlaufe. Mein Minimal-Ziel war ankommen. Unter 6 Stunden hätte ich als gute Zeit angesehen, alles unter 5:45 wäre super. Gelaufen bin ich auf 5:30 und habe das, dank einem klar schnelleren 1. Teil sogar ins Ziel gerettet.  Happy! Und ich bin noch längst nicht letzter, auch wenn mich etliche ältere Läufe weit distanzieren (Ihr kennt den Typus: «ich konnte nicht so gut trainieren, habe heuer erst 2000 km gemacht…») und der Sieger mit gerade mal 3:30 einläuft… Der Weg zur Dusche kommt mir massiv länger vor als am Morgen, die Treppe in die Garderobe hinauf ist reine Schikane und wieder hinunter pure Folter…In der Garderobe erwischt mich, wie nach jedem ganz langen Lauf der Schüttelfrost. Glücklicherweise ist eine der beiden Duschen frei und warm. Aber auch ohne Medaille oder ohne T-Shirt bin ich zufrieden. Ich bin über meine Grenze hinausgegangen. Und ich hatte wirklich den ganzen Tag einfach Spass.   I’ll keep on running. Hansruedi

Laufbericht - 100 km Biel

almost 6 years ago

Danach… Wer zu fieser Schadenfreude neigt, sollte die Garderobe von Ultraläufern besuchen. Da versuchen sportliche Leute ein paar Treppenstufen zu erklimmen, eine Socke anzuziehen oder mit 2 Stundenkilometern zu einem Auto zu wanken, ohne die Blasen an den Fusssohlen zu belasten. Ich war schon schlechter unterwegs. Einige beginnende kleine Blasen. Ein paar schmerzende Muskeln. Und eben, mein Knöchel. Heiss und geschwollen. Ich dusche und zeige ihn der Sanität. Kühlen und einbinden. Mehr geht nicht. Bewegen auch nicht mehr. Danach gönne ich mir eine kurze Massage. Sie dauert nur ein paar Sekunden. Oder habe ich geschlafen? Mit Finisher-Shirt und Diplom werde ich abgeholt und nach Hause chauffiert. Die 120 km dauern nur wenige Augenblicke.  Zuhause lege ich mich auf’s Sofa. Finde aber keine Ruhe. Dauernd klingelt mein Smartphone: Glückwünsche und Rückfragen, Strava und FB bringen Daumen und Kudos. Das ist positiv. Für die Anerkennung läuft man ja. Ich bin immer noch voll Adrenalin. Habe einen heissen Kopf, keinen Appetit auf gar nichts, einen wunden Gaumen, Durchfall… Das ist die Kehrseite der Medaille. Die Nacht vergeht wie im Fiebertraum, ich muss ein Schmerzmittel nehmen, mein Knöchel ist unerträglich. Jede Bewegungsänderung schmerzt. Für Pfingstsonntag habe ich von meiner Familie einen Wellness-Gutschein erhalten. Der Weg ins Spa ist mühselig. Auftreten geht wegen den Blasen kaum. Die Bewegungen werden erst nach ein paar Minuten einigermassen rund. So lang will ich aber gar nicht unterwegs sein. Ich verbringe Stunden im Sprudelbad. Es regnet mir auf den Kopf. Stört mich weniger als während dem Lauf. In Gedanken lasse ich die Nacht der Nächte noch einmal passieren. Es scheint mir schon weit weg. Wie ein Traum. War ich dabei? Mein Körper fühlt es. Mein Kopf noch nicht. Ich lasse mich massieren. Abends fühle ich mich besser, kann aber nicht schlafen. Mein Rhythmus ist durcheinander. Am nächsten Tag ist es vor allem noch der Knöchel, welcher problematisch ist. Salben und dick und stramm einbinden. Eine kurze Runde auf dem Fahrrad lockert meine Muskeln. Wenn mein Knöchel nicht wäre, hätte ich Lust eine kurze Runde zu laufen. Ob ich mir noch einen zweiten 100er antun will? Nein. Ich habe schon mal gesagt: einmal im Leben muss man. Zweimal, nein. Wobei... es ist die Nacht der Nächte...  wer weiss... Vielleicht...  

Sportuhr gesucht

almost 6 years ago

Hallo, ich bin auf der Suche nach einer GPS-fähigen Sportuhr. Weil ich auf https://www.beste-herrenuhren.de/ gesehen habe, dass die Uhren von Garmin, Suunto und Samsung ganz gut bewertet wurden, wollte ich mich hier nach Erfahrungen mit diesen Uhren umhören. Nutzt jemand von Euch eine Uhr dieser Hersteller? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? LG

Sync mit FR 235

almost 6 years ago

Gibt es momentan irgendwelche Probleme mit eurer Seite? Ich habe eben meinen Lauf gemacht, aber der kommt bei euch nicht wie gewohnt automatisch an. In GarminConnect ist er drin, in Strava ist er automatisch drin, bei euch allerdings nicht. Eine GPX-Datei kann ich aber auch nicht hochladen, weil er pi mal Daumen bei der Hälfte stehen bleibt und nichts mehr passiert. Was ist da los? Wie kann man das beheben?

Rennbericht – Winterthur Halbmarathon

almost 6 years ago

Vorbereitung:  Mein Ziel war es unter zwei Stunden zu laufen und den Lauf zu geniessen, nachdem ich es letztes Jahr bei meinem erstem HM um den Greifensee (in 2:02) ab km 14 nicht mehr genossen habe, da mein Körper überhitzte (oder ich einfach nicht genug trainiert war). Ich habe über den Winter ganz ordentlich nach einen Marathon-Plan trainiert, um mich an längere Distanzen heranzutasten. Nachdem  ich auch einige Bergläufe eingebaut habe und zeitweise auf 1600 m in Davos gelaufen bin, war ich mir unsicher wo ich stehe. Als ich aber in den letzten Wochen völlig ungewohnte Paces laufen könnte und schon im Training aus versehen einen HM in unter 2 h gelaufen bin, war es Zeit die Ziele etwas höher zu stecken. Renntaktik: Den Puls unter 160 halten und mit einer Pace von etwas über 5:00 Pace das Rennen angehen. Nach dem Hügel bei km 17 schauen wie es sich anfühlt und dann Gas geben. Da ich ziemlich viel Schwitze wollte ich bei jeder Verflplegungstation drinken. Jeweils vor der Verpflegung bei km 8, 12 und 16 ein Gel essen, damit ich mich bei der Verplegungsstation aufs Trinken konzentrieren kann. Organisation: Der HM ist der Hauptevent mit ungefähr 1000 Starter. Daneben gibt es noch ein Marathon (200 Starter), die die HM Runde zweimal laufen und einen 10 km Lauf (500 Starter). Es liegt alles sehr Nahe beieinander und das Startnummer abholen und Wertsachen abgeben war in 10 Minuten erledigt. Daher hatten wir noch Zeit für einen Kaffee und konnten den Start des Marathon eine halbe Stunde vor unseren Start mitverfolgen. Danach noch ohne lange Schlange auf einer richtigen Toilette gewesen und 10 Minuten locker eingelaufen. Gestartet wird ohne Gruppeneinteilung als ein Block. Da es auf dem ersten Kilometer ein paar Abbiegungen und Verengungen hat, ist es besser nicht zu weit hinten zu starten, da man sonst ausgebremst wird. Verpflegung gibt es alle 4 km mit allem was man braucht (Wasser, Iso-Drinks, Tea, Gels und sehr gut auch Schwämme). Rennen: Den ersten Kilometer geht es verwinkelt durch Winterthur und ich steckte noch etwas in der Menge fest (5:25). Danach kommt das langweiligste Stück und es geht zwei Kilometer gerade auf einer geteerten Strasse. Es ist aber super um seinen Tritt zu finden. Bis zu km 6 steigt es auf Schotter im Wald leicht an, ich habe daher auch etwas langsam gemacht und mich an meinen Puls orientiert. Mit einer 180° Wende wechselt man auf einen Fussweg der Töss entlang und man muss schon aufpassen wo man hintritt, da es einige Wurzel und Putzen gibt. Es ist aber immer breit genug zum Überholen und meistens auch schattig. Bei km 11 wechselt man auf Schotter und es geht im Wald leicht aufwärts. Hier war ich mir unsicher wie viel Gas ich geben kann. Ich habe mich etwas gedrosselt und geschaut meinen Puls um die 160 gehalten, auch wenn mich in der Phase einige überholt haben. Das Verpflegen mit den Gels hat super geklappt (ich habe allerdings auch wirklich einen unkritischen Magen). habe jedes Mal den Energieschub gemerkt und das Gefühl gehabt, dass mein Puls runter geht. Zum Runterkühlen hatte ich in der zweiten Hälfte immer einen Schwamm in der Hand. Nachdem es bei km 16 durch Sennhof geht kommt der Hügel. Zuerst ein kurzes, steiles Stück bei dem ich auch ganz kurz gegangen bin und dann zieht sich der Aufstieg noch ein paar hundert Meter weiter. Da ich mich noch richtig gute Beine hatte habe ich langsam die Zügel gelockert und einige überholt. Wenn man aus den Wald kommt ist der Aufstieg geschafft und ab jetzt geht es nur noch bergab. Zuerst wieder durch einen schönes Fussweg und dann durch Winterthur ins Ziel. Ich habe es jetzt rollen lassen und es würde nochmal richtig anstrengend, da es dann doch nochmal zwei Kilometer flach geht. Das Ziel ist erst sehr spät zu sehen, aber zum Glück ist bei 500 m eine Markierung für den Endspurt. Am Ende kam eine 1:46:37 raus und ich war mega happy. Fazit: Gut organisiertes und familiäres Laufevent mit sehr abwechslungsreicher Strecke. Eventuell könnte man die Startaufstellung nach geplanten Rennzeiten optimieren, um Staus am Anfang zu verhindert. Meine Renntaktik und Verpflegung ging voll auf. Es ist ein super Gefühl wenn man durch lange Läufe die Strecke in den Beinen hat. Die Endzeit ist wirklich super, auch wenn ich schon wieder am überlegen bin, ob ich nicht sogar etwas schneller hätte anfangen können, aber dieses Mal wollte ich kein Risiko eingehen. Jetzt hat erstmal mein Immunsystem etwas abbekommen und ich habe einen Schnupfen. In drei Wochen schaue ich dann mit der Sola Duo, ob die längeren Strecken etwas für mich sind. 

Laufbericht: Wings for Life Zug

almost 6 years ago

Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Hoka Clifton der Fünfte. Ich bin rot und habe einen Zwillingsbruder, welcher in diesem Bericht ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt.. Nicht ganz so gewichtig wie meine, denn ich umfasse den rechten Fuss von Martin, während mein Bruder seine Arbeit links verrichtet. Als guter Zuhörer habe ich vernommen, dass der Martin schon länger die Wings for Life Geschichte verfolgt – nicht zuletzt auch wegen Florian Neuenschwander, dessen Läuferleben er etwas verfolgt. Dieser hat scheinbar immer ein riesiges Team beisammen und ist immer ganz vorne an der Spitze mit dabei. Teilnehmen konnte Martin aber bisher nicht. Entweder war er in den Ferien oder aber durch eine schmerzende Achillessehne ausser Gefecht gesetzt. Letzteres ist wohl auch der Grund, dass ich mich mit einer Einlegesohle anfreunden musste. So stiegen wir also am frühen Sonntag in die Bahn, um nach Zug zu fahren. Es war ungewöhnlich kalt und regnerisch; mein Bruder und ich schafften es aber, trocken zu bleiben. Einmal in Zug angekommen, gingen wir dann zum Startgelände, welches nur wenige Meter vom Bahnhof entfernt liegt. Angesichts der bereits da wartenden Menschenmasse war die Anreise per Bahn sicher eine clevere Entscheidung. Nachdem Martin seine Startnummer erhalten hatte, begann das Warten. Ich hörte, dass die Warterei an den Zeitvorgaben der Organisatoren läge, welche vorgaben, dass die Startnummer bis 11 Uhr abgeholt werden müsste. Da der Start aber erst um 13:30 Uhr war, sassen wir also in der Halle. Ich machte Bekanntschaft mit einigen Kollegen – Asics, Nike und wie sie alle heissen. Um 13:10 Uhr brachen wir dann auf in Richtung Startblock. Es regnete und war kalt, doch wir schafften es, die grössten Pfützen zu umgehen. Nun begann Martin zu hüpfen und herumzutraben – Ersteres mögen wir nicht so, dafür war das Traben sehr gemütlich. Mein Bruder (der Linke, remember?) meinte dann zu mir, dass der Martin wohl etwas nervös sei, da dies sein erster Langstreckenwettkampf seit Frühling 2017 sei. Weshalb genau wusste er aber auch nicht, da wir erst seit März mit ihm unterwegs sind. In der Laufschuh-Schule wurde uns beigebracht, dass es bei Wettkämpfen eigentlich immer ein Ziel gebe, welches der Mensch zu erreichen versucht. Von einem Ziel hat er aber nie etwas gesagt, vielleicht auch deshalb, da bei diesem Lauf die Ziellinie nicht fix war. Das Ziel ist beim Wings for Life Run nämlich dann erreicht, wenn einem das Catcher Car einholt. Das Einzige, was wir mal gehört haben, war die Ankündigung seiner Partnerin, die Spende zu verdoppeln, wenn er 25km schafft. Ob dies das Ziel für heute ist? Langsam aber sicher wurde es immer enger in unserem Block. Und dann wurde geschriehen und kurz darauf krachte es laut. Dies musste der Startschuss gewesen sein, denn kurz darauf ging es los. Wir starteten durch die Innenstadt, versuchen weiterhin den Pfützen auszuweichen und rannten mit ca. 5min/km los. Leider hatte es – wie immer, wie ich hörte – wieder viele Menschen, welche vom komplett falschen Startblock losrannten und die wir nun überholen mussten. Es kam also wie es kommen musste – nach einer kurzen Strecke wurde ich nass und gleiches passierte auch meinem Bruder etwas später. Nach 5 Kilometer kamen wir dann aus der Stadt hinaus. Es regnete immer noch, und der Mensch zog die Handschuhe an, da es immer kälter wurde. Wenig später wurde dann aus dem Regen Schnee, und etwas später hat es sogar noch zu hageln begonnen. So liefen wir also in einer kleinen Gruppe über Felder, durch Pfützen (welchen der Mensch nun keine Beachtung mehr schenkte) und allerlei Untergrund, meisten aber Asphalt. Etwa alle 5 Kilometer standen Tische auf der rechten Seite, von welchen die Läufer Getränke, Bananen, Gels und Riegel nehmen konnten. Hier möchten wir Laufschuhe die Menschen wieder einmal darauf aufmerksam machen, dass es unter uns Konsens ist, dass die Menschen den Abfall doch am Rande der Strasse deponieren und nicht einfach fallen lassen sollen. Stellen Sie sich mal vor, wie es für uns ist, durch den Gel-Matsch geprügelt zu werden! Ausserdem ist es so auch für die Helfer viel einfacher, den Abfall hernach wieder einzusammeln. Niemand weiss, weshalb Martin auf einmal „Guzzi“ gab, um zu einer grösseren Gruppe aufzuschliessen. Es waren zwei Menschen, welche je eine Flagge mit der Aufschrift „30km“ trugen. Nun ja, mit dieser Gruppe waren wir dann eine schöne Zeit lang unterwegs; leider wurde die Gruppe mit jedem zurückgelegten Kilometer kleiner. Das Wetter und die Landschaft sorgen für Abwechslung, das Eine im positiven, das Andere im eher negativen Sinne. Mein Bruder frage mich dann, ob sich der Mensch vielleicht nicht überschätzte, denn inzwischen waren wir mit einer Geschwindigkeit von 4:45 pro Kilometer unterwegs und dies schon seit knapp 20km. Die grosse Erleichterung kam dann, als wir an einer Tafel mit der Aufschrift 25km vorbeikamen. Das war in einer sehr ländlichen Umgebung, es waren auch nicht viele Menschen da, um uns Laufschuhe bei der Arbeit zuzusehen. Ja nu. Langsam, aber sicher wurde die Umgebung wieder bebauter. Die zwei Flaggenträger verabschiedeten sich, als wir eine 30km Tafel sahen. Nun legte Martin alle Kohlen, die er noch hatte, ins Feuer (das merken wir Schuhe jeweils am gesteigerten Schweissfluss – nicht grad angenehm, kann ich euch sagen) und rannte, so schnell er konnte, weiter in Richtung des Sees. Er blickte immer mal wieder zurück, und als wir schon am See entlang rannten, fuhren zuerst einige Motorradfahrer und danach mehrere Autos an uns vorbei. Eines davon muss dieses Catcher Car gewesen sein, denn Martin schrie etwas rum und hörte danach auf zu rennen. Aus einem der letzten Autos wurde ihm dann eine Rettungsdecke gereicht, sodass er nicht zu kalt bekam. Wieso denkt eigentlich niemand an und Schuhe???? Mein Bruder sagte mir später, dass wir in 2 Stunden und 35 Minuten 32,8km weit gerannt waren. Nach kurzer Zeit – inzwischen hat sich sogar die Sonne ganz kurz gezeigt – waren wir dann wieder beim Start angelangt. Da haben sich alle nochmals verpflegen können. Aufgrund des Wetters gingen wir dann aber relativ schnell wieder zum Bahnhof, um nach Hause fahren zu können. Er war immer noch etwas aufgeregt und stolz und erzählte von all dem, was wir Euch hier erzählen. Doch niemand dachte an meinen Bruder und mich – schliesslich waren wir es, welche die ganze Arbeit gemacht haben. Wenigstens wurden wir im Laufe der Nacht dann wieder trocken und auch wir hatten einige coole Geschichten zu erzählen im Schuhschrank!

Massage nach Marathon

almost 6 years ago

Grüss euch zusammen Ich habe einen Gutschein für Wellness, Sprudelbad, Saune, Massage etc. bekommen. Weiss jemand wann es ideal ist, sich nach einem Marathon massieren zu lassen? Mein Plan wäre 1 oder 2 Tage nach dem Wettkampf, weil ich da gerade so schön Zeit habe. Aber vielleicht ist das ja gar nicht ideal? Antworten von dipl. Physiotherapeuten werden bevorzugt umgesetzt... ;-) Keep on running Hansruedi    

Kopfhöhrer für Garmin forerunner 645 music

almost 6 years ago

Hallo zusammen Hat mir jemand einen guten bluetooth Kopfhöer für eine Gamin 645? Meine aktuelle wird nicht unterstütz, jetz bin ich auf der Suche. Am tollsten wäre, wenn ich am Kopfhörer Lautstärke, gegebenenfalls "Stück Weiter" handeln könnte.   Gruss, Françoise

Laufbericht - Muttenz Halbmarathon

almost 6 years ago

Muttenz Halbmarathon 30. April 2019 Es war für mich nach dem letzten Jahr die zweite Teilnahme in Muttenz. Die erste Teilnahme war für mich ein Highlight. Erstmals bin ich als 10. unter die ersten zehn Läufer gekommen (bei 139 Teilnehmer/innen). Es war bei herrlichem Frühlingswetter ein sehr gelungener Lauf für mich. Klar wollte ich auch in diesem Jahr wieder dabei sein. Meine Erinnerung an den letztjährigen Halbmarathon ist natürlich nicht zuletzt auch geprägt von dem prächtigen Wetter, darum war ich schon etwas enttäuscht, als für den diesjährigen Marathon eine Kältefront mit Regen das Wetter geprägt hat. Glücklicherweise wurden ich vom Einlaufen bis zum Zieleinlauf nie vom Regen überrascht und auch die Temperaturen waren bei entsprechender Kleidung durchaus angenehm. Ich mag die Wärme jeweils viel lieber als solch kühles Wetter und ich tue mich dann mitunter etwas schwer die passende Kleidung auszuwählen. An diesem Tag hatte es ganz gut gepasst mit einem langen T-Shirt über einem kurzen und mit meinen zwei Pulswärmern. Zudem hatte ich noch Kompressionssocken und -stulpen angezogen. Die Temperatur lag gemäss running.COACH bei 5.9 Grad. Dürfte etwa hinkommen. Ich kann mich erinnern, dass ich beim Marathon in Luzern ähnlich angezogen war und gegen Ende auch sehr mit der Kälte zu kämpfen hatte. Es war dort aber auch ca. 3 Grad kühler. Übrigens kann man sagen, dass der Muttenz Marathon für jeden Läufer das passende Angebot hat. Es gibt neben dem Marathon (2 Runden a 21.1 km) und Halbmarathon (1 Runde a 21.1 km) einen 10 Kilometer Frühlingslauf sowie einen Kinderlauf (800m) und einen Schülerlauf (1.5 km). Alle Läufe starten und enden beim Schulhaus Margelacker. Die Strecke führt dann leicht abwärts zur Birs und ein Stück der Birs entlang Richtung Münchenstein. Dort geht es dann bereits zu beginn recht steil aufwärts und vorbei am Aspenhof. Hier folgt ein schmaler Trail, der bei schlechtem Wetter, wie dies ja der Fall war, rutschig und sumpfig sein kann. Bald kommt wie eine kleine Hochebene das Rütihardplateau und damit eine kleine flache Verschnaufpause. Darauf geht es aber bereits weiter aufwärts und aufwärts bis zum Bergpreis auf der Schönmatt (10.6 km). Nun geht fast nur noch abwärts bis in das Ziel. Mit Betonung auf FAST, denn von Kilometer 17 – 18 geht es nochmals etwa 65m aufwärts. Diesen Anstieg muss man noch auf der Rechnung haben, der ist nicht ohne. Oben angekommen gibt es noch einen Verpflegungsposten für die letzten 3 Kilometer bis ins Ziel. Ich habe die Strecke mit den 500 Höhenmetern auch dieses Jahr als recht abwechslungsreich und anspruchsvoll erlebt. Gegenüber dem letzten Jahr habe ich mein Training etwas umgestellt. Insgesamt habe ich sicherlich weniger Kilometer gesammelt. Dafür denke ich, etwas mehr Höhenmeter «gesammelt» zu haben und ich habe vor allem auch viele Stunden im Fitnesscenter verbracht um mehr Kraft aufzubauen. Darum war ich beim diesjährigen Lauf besonders gespannt auf den Vergleich mit dem letzten Jahr. Ganz ehrlich, es hätte mich schon etwas gestört, wenn sich meine Zeit im Kraftraum nicht gelohnt hätte. ;-) Zum Glück kann ich sagen, dass ich mit 1:33:48 etwa 1:30 Minuten schneller war als letztes Jahr. Ich bin also vollauf zufrieden mit dem Resultat. Als Fazit darf man sagen, der Muttenz Marathon lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Er ist klein und familiär. Zuschauermassen die einen Anfeuern darf man nicht erwarten, dafür ist die Stimmung unter den Läufern sehr gut. Der Lauf ist auch wirklich gut organisiert und die Wege sind kurz. Startnummer abholen, Wertsachen deponieren, Toilette, alles liegt nahe beieinander und man muss nicht lange anstehen. Letztes Jahr habe ich noch etwas bemängelt, dass die Streckenmarkierungen nicht immer gut ersichtlich waren. Mein Eindruck war, dass dieses Jahr einige Schilder mehr platziert wurden. Dieses Jahr gab es für mich nie Unklarheit darüber, wo es lang geht. Also alles Top organisiert!  

Schmerzende Zehen

almost 6 years ago

Hallo zusammen Ich wäre froh, wenn mir jemand einen Tipp geben könnte. Bei etwas längeren Läufen (ab 10km) kommt es bei mir immer wieder zu schmerzenden oder blauen Zehen. An der Schuhgrösse liegt es nicht, der Schuh passt gut und ich habe zusätzlich Einlagen. Kein Rutschen und kein Anstossen. Mein Schuhspezialist meint es kommt vom Krallen der Zehen. Die Frage ist nur, was kann ich dagegen tun? Gibt es dagegen Übungen? Aktives Entspannen der Zehen beim Laufen ist schwierig. Vielen Dank und Gruss Nicole  

Laufbericht - Paderborner Osterlauf - oder, mein erster 10'er

almost 6 years ago

Ich kann heute mal von Deutschlands ältestem Straßenlauf berichten. Der Paderborner Osterlauf wurde am Karsamstag zum 73. Mal ausgetragen. Im Rahmen der Veranstaltung wurden ein 1.5 km Babini-Lauf, ein 5 km Lauf, ein 5 km Walken, ein 10 km Lauf, ein Halbmarathon und die Deutsche Meisterschaft im Inline Skaten über die Halbmarathon-Distanz ausgetragen. Der 10 km Kurs führt durch die Stadt (12 m up, 10 m down) . Für den HM wird der Kurs 2x gelaufen, plus einen kleinen Schlenker. Die Strecken sind offiziell vermessen. Verpflegungsstellen sind bei km 3 und km 6 eingerichtet. Und im Ziel, klar. Es war sehr viel Publikum an der Strecke. Das ganze hat Volksfest-Charakter. Die Anwohner bieten zum Teil eigene Verpflegungsstellen an. Zum Teil installieren sie auch Sprühanlagen aus Gartenschläuchen zur Abkühlung an der Strecke. Es gibt einen Vergnügungspark und eine Sportartikelmesse als Rahmenprogramm. Insgesamt sind über 12.200 Läufer an diesem Tag gestartet. Allein zum 10 km Hauptlauf starteten ca. 4.500 Läufer in 3 Blöcken mit je 2 Minuten Abstand. Erstmalig waren auch Pacer für die unterschiedlichen Zielzeiten eingesetzt. Die Wetterbedingungen waren sehr gut. Strahlende Sonne und 24°C. Für einige war das schon zu gut. Es gab gut 20 Rettungseinsätze auf der Strecke. Für mich persönlich war es das ersten 10 km Rennen. Ich hatte ja zum Beginn des Jahres, an anderer Stelle, angekündigt, dass ich unter 60 Minuten laufen wollte. Und, hat geklappt.  Nach 57:53 war ich im Ziel. Wenn auch platt wie eine Flunder. Platz 102 von 201 Startern in meiner AK. Damit bin ich als Anfänger zunächst mal sehr zufrieden. Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung. Nächstes Jahr bin ich bestimmt wieder dabei. Euch allen noch viele erfolgreiche Läufe. Keep on running

Laufbericht - Paris, mein erster Marathon

almost 6 years ago

Laufbericht – Marathon de Paris 14.04.2019 Mein erster Marathon! Paris! Vorgeschichte – Meine Laufkarriere Mit der Teilnahme an einer Marathon-Staffel in 2009 bei „München-Marathon“ (10 km -Teilabschnittes) wurde ich vom Lauffieber angesteckt. Damals galt die 10 km-Distanz noch als Herausforderung „überhaupt zu schaffen“, was ich immerhin mit einer Zeit von 51:50 auch ganz gut gemeistert hatte. Für einen 40-jährigen Laufeinsteiger doch ganz gut. Passte auch prima in die Midlife-Krise hinein, sich mit 40 Jahren dem ersten körperlichen Verfall zu stellen. Auch wenn ich als Schüler den Langstreckenlauf grotten-langweilig fand, habe ich nun in den Trainingseinheiten viel Freude, Erholung und Entspannung gefunden. Schnell wurde die nächste Distanz „Halbmarathon“ 9 Monate später beim Stadtlauf München in Angriff genommen. Meinen ersten HM habe ich in 6/2010 mit 1:58:12 gefinishet. In den Folgejahren folgten 18 weitere HM. Die HM-Bestzeiten habe ich kontinuierlich verbessert bis auf 1:43:15 in 2017. Auch dank eines Trainingsplanes, der mich durch das ganze Jahr durchführt und systematisch auf Wettkämpfe vorbereitet (Running.COACH), dem ich nun seit 2014 folge. Seitdem auch ohne Verletzungen. Im Winter 2017/2018 hatte ich parallel den Plan nach Peter Greif ausprobiert – nach 5 Monaten jedoch wegen totaler Erschöpfung wieder abgebrochen, er war für mich einfach zu anstrengend. Marathon-Distanz – das Versprechen In meinen HM-Wettkämpfen war ich wirklich froh, nach 21,1 km die Ziellinie überschritten zu haben. Die gleiche Distanz im Anschluss noch einmal zu laufen, erschien mir als völlig utopisch. Von Lauffreunden angesprochen, wann ich denn nun die Marathon-Distanz laufen würde, hatte ich geantwortet „Jetzt noch nicht. Mit kleinen Kindern ist mir der Trainingsaufwand mit den langen Läufen über 3 h und 30 km zu hoch. Mit 50 werde ich das machen“. Aus der Sicht eines Anfang 40-jährigen also auf die „lange Bank“ geschoben. Im November 2018 dann – 2 Monate vor meinem 50. Geburtstag – hatte ich mir überlegt „mit 50 Marathon?“ – gereizt hatte es mich schon immer. Vor der Distanz hatte ich jedoch gewaltigen Respekt. Mit der Zuversicht des „richtigen Trainingsplanes“ und der Vorfreude auf „leben deinen Traum“ besprach ich das „Projekt“ mit meiner Familie. Für mich war klar, dass es nicht München sein sollte und eine große Veranstaltung mit einer guten Atmosphäre auszuwählen ist. Unsere jüngste Tochter sollte uns auch begleiten, d.h. es muss in den Schulferien sein. Frühjahr wäre schon ganz gut – bei Krankheit hätte ich ggf. noch die Möglichkeit, im Herbst einen Marathon zu laufen. Also Listen durchschauen, welche Veranstaltungen in den bayerischen Osterferien liegen. Hamburg? Am Ende der Ferien – einen Tag später fängt die Schule wieder an. Das ist blöd. London findet am gleichen Tag statt. Ostern? Irgendwie gab es zu diesem Zeitpunkt keine geeigneten Läufe. Paris eine Woche vor Ostern? Paris! Paris! Soll ein toller Lauf sein, hatte ich von einem Freund gehört. Startplatz online gebucht am 03.11.2018. Kein Problem mit schon ausgebucht oder so. 109,00 EUR Gebühr. Na ja, in München kostet der Startplatz 5 Monate vor dem Termin 88,00 EUR – ist noch o.k.. Wie kommen wir dorthin und wo werden wir übernachten? Mit dem Auto 820 km an einem Tag zu fahren ist schon anstrengend. Unterwegs übernachten? Wir müssten am Freitagmittag gleich nach Schulschluss losfahren und rechtzeitig am Samstagnachmittag zur Abholung der Startnummer in Paris sein. Schon stressig. Fliegen? Bahn? Bahn! Von München nach Paris geht es sehr schnell. In Stuttgart einmal umsteigen und schwupp-die-wupp mit über 300 Sachen durch Frankreich rauschen. Ganz entspannt am Samstag um 8:00 Uhr unser Haus verlassen. Rein in die S-Bahn nach München – dort in den ICE nach Stuttgart – dort einmal umsteigen und um 14:05 Uhr in Paris Gare du Est. Preis 288,10 EUR für drei Personen Hin- und Zurück. Flieger wäre nicht günstiger und auch nicht viel schneller gewesen. Die Option Hotel mit zwei Zimmern wäre für meine 12-jährige Tochter allein im Zimmer irgendwie blöd gewesen. So entschieden wir uns für eine kleine 3-Zimmer-Wohnung über Airbnb. Nicht billiger als ein Hotel, aber wir waren alle zusammen. Die Schlafzimmer alle zu einem ruhigen Hinterhof. Metrostation in Fußnähe und Bäcker gleich um die Ecke. Klingt doch perfekt – und so war es auch! Fortsetzung folg - siehe Teil 2

Laufbericht Wings for Life World Run München 2019

almost 6 years ago

Nach 2018 bin ich dieses Jahr zum 2. Mal beim Wings for Life World Run gestartet. Ich hatte 2017 zufällig die Übertragung auf ServusTV gesehen und wusste sofort, da will ich dabei sein! Für diejenigen, die den Lauf nicht kennen: Der Lauf hat eigentlich 3 Alleinstellungsmerkmale: Es gibt hier keine vorgegebene Länge, sondern man läuft solange, bis einen das sogenannte „Catcher-Car“ einholt. Eine bewegliche Ziellinie, die von hinten kommt sozusagen.  Der Lauf startet an mehreren Orten auf der Welt exakt gleichzeitig, man bekommt also eine Wertung nicht nur für die mit einem in derselben Stadt gestarteten Läufer, sondern für alle >100.000 Läufer, die weltweit starten Der Lauf ist ein Charity-Lauf für die Erforschung neuer Behandlungsmethoden für Querschnittslähmungen und läuft unter dem Motto „Run for those who can’t“ Der einzige Veranstaltungsort in Deutschland ist München, was mir als Ex-Münchner und Wahl-Nürnberger entgegenkommt. Die Anreise ist nicht sehr lang und in München habe ich Unterkunftsmöglichkeiten.  Ich bin deshalb schon Freitagabend nach München gefahren. Die Kleidungsauswahl war nicht ganz trivial, da der Wetterbericht Temperaturen um die 0 Grad und sogar Schnee vorhersagte, ich packte also alle möglichen kurzärmligen und langärmligen Sachen ein und hätte somit an 3 Läufen starten können dieses Wochenende. Am Samstag fuhr ich zum Olympiastadion, um meine Startnummer abzuholen. Ich hatte mich, wie schon für 2018 sehr früh angemeldet und hatte daher eine recht niedrige Startnummer, die 700. Startgeld waren 39.- Euro, je später man sich anmeldet, desto höher wird das und endet irgendwo jenseits der 50.- Euro. Das ist nicht ganz billig, aber wie schon oben erwähnt: es ist ja für einen guten Zweck! Da Bernbacher und RedBull als Sponsoren auftreten, gibt es außerdem zur Starnummernausgabe eine Portion Pasta mit Tomatensoße und Red Bull in verschiedenen Sorten, so viel man trinken kann. Wenn sich da mal 39.- Euro nicht lohnen 12 Die Stimmung am Samstag war ob des mittelprächtigen Wetters etwas gedrückt, aber alles in allem in Ordnung. Am Sonntag fuhr ich guter Dinge wieder zum Stadion. Meine Frau entschied sich nach einigem hin und her trotz der niedrigen Temperaturen (etwa 5 Grad um 11:30) dazu, mitzukommen. Ihr Zögern ist durchaus verständlich, schließlich würde eine gute Tagesform bedeuten, dass sie etwa 3 bis 4 Stunden in der Kälte auf mich warten müsste. Die Tatsache, dass sie dabei war, war jedoch sehr hilfreich, da ich mich somit frühzeitig langärmlig in den Startblock stellen konnte und ihr dann kurz nach dem Start mein Long-Sleeve zuwerfen konnte. Zur kurzen Hose habe ich mich nicht getraut und entschied mich für eine lange Läuferleggins. Kurz nach dem Start begann es zu graupeln, es wurde mir also im T-Shirt durchaus frisch, aber spätestens bei km 10 war ich heilfroh, nicht langärmlig rumlaufen zu müssen. Zur Organisation gibt es nicht viel zu sagen. Meiner Meinung nach alles für einen Lauf dieser Größe top. Gepäckabgabe nach Startnummern organisiert, Klos natürlich zu wenige, aber da muss ich eh nie hin. Duschen habe ich gar nicht erst aufgesucht, da ich im Shuttle-Bus zurück schon hörte, dass man mit etwas Pech eine Stunde oder länger ansteht. Getränke- und Verpflegungsstationen waren dieses Jahr deutlich mehr als 2018, wobei man 2018 bei etwa 25 Grad mehr davon gebraucht hätte. Zum Lauf selbst gibt es auch nicht übermäßig viel zu berichten. Meine Beine waren trotz meiner Verletzungen 2018 und dem daraus resultierenden Trainingsrückstand ganz in Ordnung. Das Minimal-Ziel HM durchlief ich nach etwas weniger als 1:45 und der Rest war Bonus. Bereits bei km 10 war klar, dass die ursprünglich mal angepeilten 30 km nicht drin sein werden. Dazu muss man aber auch sagen, dass man - wenn man nicht ganz vorne startet - auf den ersten km durch den Olympiapark mindestens 3 bis 4 Minuten verliert. Für 30 km braucht man einen Gesamtschnitt von 4:47, das bedeutet, man müsste km 4 bis 30 mit 4:40 laufen, um die verlorene Zeit vom Anfang wieder reinzuholen. Und 4:40 war konstant einfach nicht drin. Es wurden laut offizieller Wertung 25,6 km womit ich das Kompromiss-Ziel 25 km deutlich erfüllt habe. Das Wetter war zum Laufen beinahe optimal, 3 Grad mehr wären sicher nicht verkehrt gewesen, aber was soll die Meckerei. Ich merke schon, das wird hier alles schon viel zu lang. Bleibt nur zu sagen: Ein toller Lauf, ein großartiges Event! Unbedingt mitmachen, wenn ihr die Gelegenheit habt. Und frühzeitig anmelden. München war dieses Jahr ausverkauft (12000 Anmeldungen!). Sportliche Grüße Matthias

Footing

about 6 years ago

Liebe alle RC sieht am Vortag des Wettkamps ja jeweils eine 30-40 minütige Regenerationseinheit vor. Denkt Ihr, man kann diese auch in alternativer Form auf dem Fahrrad absolvieren und im Anschluss einfach 2-3 Steigerungsläufe anhängen? Oder sollte die letzte Einheit vor dem Wettkampf zwingend in der gleichen Disziplin sein für den idealen Effekt? Und wenn ich schon dabei bin: Wie sehr Ihr das bei der ersten Einheit nach dem Wettkampf? Gerade dort scheint mir eine alternative Bewegungsart wie Fahrrad oder Schwimmen sinnvoll, um die strapazierten Gelenke, Sehnen und Bänder zu schonen. Oder sollte der Bewegungsablauf möglichst ähnlich sein, um den idealen Regenerationseffekt zu generieren? Beste Grüsse

Motivationstipps

about 6 years ago

Hallo in die Runde, ich habe ein großes Problem, in eine Laufroutine zu kommen. Irgendwie kommen mir Job und Studium stets in die Quere. Und durch das lange Sitzen werde ich immer träger.  Vor ein paar Jahren war ich gut dabei, und bin viel gelaufen, zahlreiche Halbmarathons und zwei Marathons, aber das ist nun auch schon wieder 5 Jahre her... seither ist das Training langsam immer weniger geworden, bis jetzt, wo ich kaum Sport mache... Habt Ihr Lauftipps und Motivationstipps, um den Plan durchzuhalten? z.B. im Herbst einen schönen Marathon zu laufen, Anfang November etwa den Marathon des Alpes-Maritimes Nice-Cannes. Ich habe den Running Coach, aber habe nach kurzer Zeit einfach wieder nichts getan, trotz der regelmäßigen Aufforderungen per SMS. Vielen herzlichen Dank für Eure Tipps schon im Voraus! Liebe Grüße Adrianna