Jan Henneberger
Image
Total Running 6'112 km
Member since almost 6 years
Post #2 of 5

Vorbereitung
Mein Ziel war es unter zwei Stunden zu laufen und den Lauf zu geniessen, nachdem ich es letztes Jahr bei meinem erstem HM um den Greifensee (in 2:02) ab km 14 nicht mehr genossen habe, da mein Körper überhitzte (oder ich einfach nicht genug trainiert war).
Ich habe über den Winter ganz ordentlich nach einen Marathon-Plan trainiert, um mich an längere Distanzen heranzutasten. Nachdem  ich auch einige Bergläufe eingebaut habe und zeitweise auf 1600 m in Davos gelaufen bin, war ich mir unsicher wo ich stehe. Als ich aber in den letzten Wochen völlig ungewohnte Paces laufen könnte und schon im Training aus versehen einen HM in unter 2 h gelaufen bin, war es Zeit die Ziele etwas höher zu stecken.

Renntaktik:
Den Puls unter 160 halten und mit einer Pace von etwas über 5:00 Pace das Rennen angehen. Nach dem Hügel bei km 17 schauen wie es sich anfühlt und dann Gas geben. Da ich ziemlich viel Schwitze wollte ich bei jeder Verflplegungstation drinken. Jeweils vor der Verpflegung bei km 8, 12 und 16 ein Gel essen, damit ich mich bei der Verplegungsstation aufs Trinken konzentrieren kann.


Organisation:
Der HM ist der Hauptevent mit ungefähr 1000 Starter. Daneben gibt es noch ein Marathon (200 Starter), die die HM Runde zweimal laufen und einen 10 km Lauf (500 Starter). Es liegt alles sehr Nahe beieinander und das Startnummer abholen und Wertsachen abgeben war in 10 Minuten erledigt. Daher hatten wir noch Zeit für einen Kaffee und konnten den Start des Marathon eine halbe Stunde vor unseren Start mitverfolgen. Danach noch ohne lange Schlange auf einer richtigen Toilette gewesen und 10 Minuten locker eingelaufen. Gestartet wird ohne Gruppeneinteilung als ein Block. Da es auf dem ersten Kilometer ein paar Abbiegungen und Verengungen hat, ist es besser nicht zu weit hinten zu starten, da man sonst ausgebremst wird. Verpflegung gibt es alle 4 km mit allem was man braucht (Wasser, Iso-Drinks, Tea, Gels und sehr gut auch Schwämme).

Rennen:
Den ersten Kilometer geht es verwinkelt durch Winterthur und ich steckte noch etwas in der Menge fest (5:25). Danach kommt das langweiligste Stück und es geht zwei Kilometer gerade auf einer geteerten Strasse. Es ist aber super um seinen Tritt zu finden. Bis zu km 6 steigt es auf Schotter im Wald leicht an, ich habe daher auch etwas langsam gemacht und mich an meinen Puls orientiert. Mit einer 180° Wende wechselt man auf einen Fussweg der Töss entlang und man muss schon aufpassen wo man hintritt, da es einige Wurzel und Putzen gibt. Es ist aber immer breit genug zum Überholen und meistens auch schattig. Bei km 11 wechselt man auf Schotter und es geht im Wald leicht aufwärts. Hier war ich mir unsicher wie viel Gas ich geben kann. Ich habe mich etwas gedrosselt und geschaut meinen Puls um die 160 gehalten, auch wenn mich in der Phase einige überholt haben. Das Verpflegen mit den Gels hat super geklappt (ich habe allerdings auch wirklich einen unkritischen Magen). habe jedes Mal den Energieschub gemerkt und das Gefühl gehabt, dass mein Puls runter geht. Zum Runterkühlen hatte ich in der zweiten Hälfte immer einen Schwamm in der Hand. Nachdem es bei km 16 durch Sennhof geht kommt der Hügel. Zuerst ein kurzes, steiles Stück bei dem ich auch ganz kurz gegangen bin und dann zieht sich der Aufstieg noch ein paar hundert Meter weiter. Da ich mich noch richtig gute Beine hatte habe ich langsam die Zügel gelockert und einige überholt. Wenn man aus den Wald kommt ist der Aufstieg geschafft und ab jetzt geht es nur noch bergab. Zuerst wieder durch einen schönes Fussweg und dann durch Winterthur ins Ziel. Ich habe es jetzt rollen lassen und es würde nochmal richtig anstrengend, da es dann doch nochmal zwei Kilometer flach geht. Das Ziel ist erst sehr spät zu sehen, aber zum Glück ist bei 500 m eine Markierung für den Endspurt. Am Ende kam eine 1:46:37 raus und ich war mega happy.

Fazit:
Gut organisiertes und familiäres Laufevent mit sehr abwechslungsreicher Strecke. Eventuell könnte man die Startaufstellung nach geplanten Rennzeiten optimieren, um Staus am Anfang zu verhindert. Meine Renntaktik und Verpflegung ging voll auf. Es ist ein super Gefühl wenn man durch lange Läufe die Strecke in den Beinen hat. Die Endzeit ist wirklich super, auch wenn ich schon wieder am überlegen bin, ob ich nicht sogar etwas schneller hätte anfangen können, aber dieses Mal wollte ich kein Risiko eingehen. Jetzt hat erstmal mein Immunsystem etwas abbekommen und ich habe einen Schnupfen. In drei Wochen schaue ich dann mit der Sola Duo, ob die längeren Strecken etwas für mich sind.