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Liebe Judith

Wir verfolgen mit dem Laufen in verschiedenen Intensitätsbereichen unterschiedliche Ziele. Differenzierung heisst das Zauberwort. Die Trainingsmittel zur Erreichung der Ziele sind unsere Trainingsformen Regeneration, Dauerlauf, Long Jog, Mitteltempo und Intervall.

In deinem konkreten Beispiel sollst du 65 Minuten im wenig intensiven Bereich laufen. Wäre deine Laufrunde flach, würdest du 8.4 Kilometer zurücklegen. Musst du indes Höhenmeter überwinden, wird deine Runde kaum so lange sein, denn es gilt ja die Intensität einzuhalten.

Der Vorteil an der Einhaltung oder Priorisierung der Dauer ist, dass du weniger stark dazu neigst, zu schnell zu laufen, denn 65 Minuten sind 65 Minuten. Orientierst du dich hingegen an der Distanz, neigst du gerne dazu, immer einen Tick zu schnell zu laufen, wodurch das primäre Ziel der Einheit verfehlt würde.

Ich empfehle dir demnach, erstens die Dauer einzuhalten, zweitens auf flachen Abschnitten das Tempo zu überprüfen und drittens im Gelände mit dem gleichen subjektiven Anstrengungsgrad zu laufen. Denn mit dem Puls ist es so eine Sache:

1. Es dauert ungefähr 10 bis 15 Minuten, bis der gemessene Wert der effektiven Leistung entspricht.

2. Es gibt verschiedene Pulsverhalten: Gewisse Läufer beantworten den erhöhten Sauerstoffbedarf mit einer Erhöhung der Schlagfrequenz, andere, die über eine bessere Kapillarisierung und ein grösseres Schlagvolumen verfügen, zuerst über mehr Auswurf pro Schlag.

3. Bergauf haben wir einen anderen maximalen Puls als in der Fläche. Die Trainingsbereiche für die jeweiligen Trainingsformen müssten demnach individuell angepasst werden.

4. Der Puls steht unter anderem unter dem Einfluss der Temperatur, der Nervosität, der Motivation und dem Erholungsgrad.

5. Es gibt sportartspezifische Unterschiede: Auf dem Rad und auf dem Crosstrainer ist der maximale Puls tiefer. Wie viel lässt sich so nicht einfach sagen.

Beste Grüsse

Valentin