Thomas Schweizer
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Post #2 of 16

...Hallo Léonie

...oder um es mit den Worten von Samuel Beckett, irischer Literaturnobelpreisträger, zu sagen:

«Immer versucht. Immer gescheitert. Egal. Versuch es wieder. Scheitere wieder. Scheitere besser.» 

Der Spruch ist ja auch als Tattoo auf dem Arm von Stan Wawrinka bekannt geworden.

Ich jedenfalls habe ganz grosse Hochachtung vor Deiner Leistung, ganz egal, ob Du diese brutale Strecke 1, 6, oder 21.1 km gelaufen bist!

In deinem Fall wünsche ich Dir ganz besonders:

Keep on running!

Tomcad

 

2326784 tattoo stan

Samira Raffinatore Bürgi
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Post #4 of 11

Hallo Leonie

Ich finde es top, was Du machst. 

Wenn ich ein Rennen aufgeben musste, dann nehme ich mir meist die Zeit, die ich brauche, um wieder Freude an einer neuen Herausforderung zu haben. Wenn man gleich nach dem Wettkampf zu einem neuen aufbrechen will, ist es meist nur, weil man ja das nicht erreichte Ziel unbedingt erreichen will. Dies ist aber dann nicht im Sinne des Körpers und mental ist man meist auch noch nicht ganz so weit. 

Darum rate ich Dir, lass Dir etwas Zeit und warte etwas ab. Nimm Dein Training wieder langsam auf und suche Dir ein Ziel, dass Dich reizt, das Dir gefällt und wofür Du mit Herzensblut an die Sache ran gehen kannst... (Bei mir braucht es ca. 3 Wochen, bis ich mich wirklich wieder mit Freude auf ein Ziel fokussieren kann). 

Lieben Gruss Samira 

Christian Baer
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Total Running 17'208 km
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Post #7 of 16

Liebe Léonie

Herzliche Gratulation zu Deiner Leistung. Das ist ja wirklich toll, dass Du die ganzen Trainings auf Dich nimmst. Und halte Dich an Viktor E. Frankel, ein grossartiger Psychologe von Anfang des 20. Jahrhunderts. Er "sammelte" 29 Ehrendoktorate, war Professor in Harvard, Österreicher und Überlebender eines NS-Konzentrationslagers. Dieser Frankel meinte einst: "Es ist nicht schlimm, ein Ziel nicht zu erreichen; schlimm ist es, keine Ziele zu haben."

Ich wünsche Dir einen guten Tag, beginne mit dem Training erst nächste Woche wieder und setze vielleicht die Latte etwas tiefer. Du wirst eine riesige Freude haben, wenn Du dieses Ziel erreichen kannst.

Alles Gute, Christian

PS: Auch ich musste lernen; Beim letzten Greifenseelauf habe ich bei den Sanitätern "rasten" müssen. Jetzt gebe ich mir mehr Zeit und finde das ganz i.O.

Adrian Schärli
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Post #3 of 3

Liebe Léonie

Ich habe zwei Personen in meinem Bekanntenkreis, die an MS erkrankt sind, darum habe ich eine vage Vorstellung, was es bedeutet. Ich möchte darum schon mal vorab den Hut ziehen, dass du das Rennen gegen diese Krankheit aufgenommen hast und dich nicht einfach so geschlagen gibst; chapeau.

Ich musste noch nie ein Rennen aufgeben. Ich weiss aber genau, wie ich mich fühlen würde. Es reicht schon, dass ich einmal ein Training abbrechen musste, das konnte ich dann aber einen Tag später wiederholen (ja ich weiss, eigentlich tut man das nicht, es musste aber sein).

Ich ginge wohl so damit um, dass ich das Ereignis so sehen würde, dass die Strecke stärker war als ich. Und ich würde mir vorehmen, es genau dieser Strecke ein Jahr später zu zeigen. Zu zeigen dass ich es kann.

Ich war verpasste auf einer Strecke vor einem Jahr ein Ziel, dass ich unbedingt erreichen wollte und im Training auch schon erreichte um 2 Minuten. Ein Jahr lang war die Revanche auf meiner Bucket-List. Da ich in dem Jahr Fortschritte machte, war das alte Ziel kein Massstab mehr für mich und ich setzte mir eine neue Marke die schwer aber realistisch zu schlagen ist. Ich unterbot sie, wie das Schicksal halt so will, um zirka zwei Minuten (ich war zehn Minuten schneller als im Jahr zuvor). Seither bin ich mir der Strecke wieder im Reinen. Nicht dass ich nicht mehr hätte schlafen können, doch irgendwo juckte es halt, das hat sich nun beruhigt. Aber natürlich sind Ziele erst dann sinnvoll, wenn man nicht immer jedes Ziel erreicht, sie sollen ja auch eine Herausforderung sein.

Nimm dir doch als Ziel, eine für deinen Körper, der Gesundheit entsprechend, ähnliche Herausforderung wieder aufzunehmen. So, dass der Körper ausreichend Zeit hat, sich zu erholen, aber wenn möglich auch so, dass die Revanche absehbar ist. Wer weiss, vielleicht klappt es beim nächsten Swissalpine, oder dann halt auf einer ähnlichen Herausforderung. Ich bin mir bewusst, dass man MS nicht so gut planen kann. Vielleicht passt es dann halt nicht, aber irgendwann wirst du mit diesem Erlebnis abrechnen und dich richtig toll fühlen.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, toi toi toi.

Leonie von Tavel
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Post #12 of 18

Hallo rundum

Gestern startete ich am Swissalpine für die Halbmarathonstrecke. Ich war nicht top, aber gut vorbereitet und wollte die 22km mit insgesamt 900 Höhenmeter-Differenz in 3h zu bestreiten versuchen. Der RC gab mir 2.58 vor und bis jetzt waren dessen Vorhersagen immer ziemlich genau für mich. Start war 11.20 und auf den ersten 6km brannte einfach nur die Sonne brutal heiss nieder und ich merkte, dass mein Körper bereits an seine Grenzen kam. Mein Puls war auch hoch wie noch nie. Ich schonte mich entsprechend mit langsameren Tempo und war schon nach 6km hinter meiner geplanten Zeit. Das war aber den Umständen entsprechend egal. Endlich im kühlen Wald schöpfte ich Hoffnung, dass es nicht 22km nur ein Kampf sein würde und da passierte es: Ich stürzte arg auf Knie und Oberschenkel. Das passiert mir ja immer mal wieder (Lähmungserscheinungen im rechten Bein wegen MS), aber diesmal spürte ich, dass der Sturz nicht einfach so wegzustecken war. Und so musste ich tatsächlich nach 8km aufgeben. Das war schon hart, denn Aufgeben ist nicht meine Stärke...:-) 

Meine Frage in die Runde: Wie geht Ihr mit so etwas um? Wann steckt Ihr Euch Euer nächstes Ziel und was für eines? Kleineres Brötchen? gleichwertiges Brötchen? Grösseres Brötchen? Ich stehe etwas wie der Esel am Berg und bin gespannt auf Eure Erfahrungen/Gedanken.

Wünsche friedlichen 1. August und grüsse sportlich

Léonie