Hansruedi Nyffenegger
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Post #410 of 439

Lieber Michael

Tja, sich von seiner Freundin anmelden zu lassen ist auch eine Art die Belastbarkeit einer Beziehung zu testen.  Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. Ich habe mich immer selber angemeldet und mich öfters dafür gehasst…

Zu deiner Frage; Offenbar war deine Frage resp. die Angaben dazu für die vereinigte Forumsgemeinde etwas zu allgemein oder zu widersprüchlich. Oder es sind wie ich alle in den Ferien… Ich versuche mal ein paar Zeilen…

Deine Angabe von 50 – 55 Minuten auf 10 km ist ziemlich ungenau. 4 Stunden kann stimmen  - oder auch nicht. Die Frage ist: ist Deine Angabe ein Wettkampf oder ein Plauschläufchen mit dem Kumpel? Allgemein nimmt man etwa die 10km Zeit x 4,4. Und 5 Min. mehr oder weniger machen in der Endabrechnung dann eben schnell 24 Min. Unterschied.

Wenn deine 50 Minuten in einem Wettkampf gelaufen sind – idealerweise auch mit Höhenmetern, dann wäre eine Zeit unter 4 Stunden ev. möglich. Bei 55 Min. eher nicht.

Letztlich ist die Frage, aufgrund von welchen Angaben du den RC-Plan gefüttert hast. Du gibst ja beim Generieren vom RC-Plan einen Wettkampf-Zeit ein. Nimm hier eine wirklich gelaufene Zeit über 10 km und schau, was RC dann für einen Plan generiert. Dies ist wohl die realistischte (aber auch optimistischte) Prognose, die du bekommen kannst, ohne auch noch gleich einen Laktat-Leistungstest zu machen

Du sagst, dass dein LJ 24-27 km ist. Du schreibst aber von Pace 5:20. Das wäre 2h20 – ja heisst das, dass du noch keine LJ über 3 h hast? Oder ist das der 3h LJ? Dann stimmt die Pace aber nicht. Kurz: für mich passen deine Angaben von LJ und 10km nicht zueinander.

Was aber deine Situation zusätzlich sehr speziell macht: so wie ich dich verstehe hast du noch kaum Lauferfahrung. Jedenfalls kein spezifisches Marathontraining. Um es mal vorsichtig zu sagen: Die obige Umrechnung geht davon aus, dass jemand wenigstens 1 oder 2 Jahre zielgerichtet trainiert. 3 bis 4 x die Woche als Minimum. Und auch schon ein paar Halbmarathons gemacht hat.

Zudem muss man sich etwas bewusst sein: der erste Marathon ist in der Regel eher langsamer als die Prognose. (Ich will nicht lang werden, wenn etwas hier nicht klar ist: einfach zurückfragen).

UND Luzern ist, wie du richtig erkannt hast mit etlichen Höhenmetern ein härterer Lauf als z.B. Hamburg oder Berlin.

Wenn ich das alles zusammennehme, würde ich in deinem Fall wohl auf klar über 4:00 wetten.

Klar: vielleicht hast du eine sehr sportliche Vergangenheit, vielleicht werden dir die nächsten Monate (es sind ja noch 3 Monate bis dahin) noch Fortschritte bringen. Aber: nein, ich würde an deiner Stelle nicht dem 3:45 Fähnchen nachlaufen. Du würdest wohl auf der 2 Runde brutal einbrechen. Wie du richtig sagst: 25 km ist das eine. Der Lauf beginnt so ab km 32 richtig spassig zu werden. Und wenn du zu schnell startetst, dann wird es schon bei km 27 "lustig".

Der beste Tipp, den ich dir geben kann: laufe möglichst bald einen möglichst schnellen 10 km Lauf und generiere RC neu. Nimm die Prognose als optimales, bestes Wettkampfresultat und trainiere die nächsten Monate genau nach Vorgabe, d.h. 3 bis 4 x die Woche.

Und dann lauf im Herbst deinen ersten Halbmarathon. Ich würde dir Sarnen empfehlen, da hast du ebenfalls auf den ersten km etliche Höhenmeter.

So kannst du mal Wettkampferfahrung schnuppern, ein paar Fehler machen, das Material testen und hast dann eine HM-Zeit, die du besser in eine Marathonprognose umrechnen lassen kannst.

Ich hoffe, ich habe mal das eine oder andere aufgezeigt. Wie gesagt: deine Angaben lassen etliche Fragen offen. Ungeniert zurückschreiben…

Keep on running

Hansruedi

Michael Potrtmann
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Post #1 of 1

Hallo zusammen

Ich wurde von meiner Freundin (weil ich stets gesagt habe, dass ich das sicher schaffen würde) für den Lucerne Marathon angemeldet und sie hat den Running Coach dazu gebucht :)

Zunächst muss ich sagen, dass ich noch nie einen offiziellen Lauf gemacht habe, bin jedoch für mich selbst regelmässig laufen gegagen (1-2x pro Woche, 5-10km, teils auch mal ein paar Wochen gar nicht).

Da ich meine Laufzeiten bei 10km (50-55min) vorsichtig hochgerechnet habe, habe ich mich für die Kategorie 4:00 - 4:15 entschieden. Eigentlich würde ich es aber gerne unter 4 Stunden schaffen. Nun weiss ich nicht, ob es realistisch ist, mich in die nächst schnellere Gruppe umbuchen zu lassen und brauche dafür euren Rat.

Ich trainiere nun seit knapp zwei Monaten, der Marathon ist Ende Oktober. Derzeit sind meine längsten Läufe etwa 24-27km. Das schaffe ich mit einer Durchschnittspace von ca. 5:20. GAP liegt meistens bei etwa 5:00, aber das ist beim Luzern Marathon nicht so relevant, da es doch ein paar Mal hoch geht.

Denkt ihr, dass es realistisch für mich ist, mit dem Pacemaker mitzulaufen, der 3h 45min anpeilt? Auf die ca. 25km schaffe ich das. Aber ich kann schlecht abschätzen, was in den letzten 10km mit meinem Körper noch passiert...

Bin dankbar für jeglich Tipps und Erfahrungswerte! :-)

Gruss, Michi