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10:00 am Samstag, den 21. Juli 2018
Mir hat dieser Stockhorn Halbmarathon sehr gut gefallen. Es war das erste Mal, dass ich so viele positive Höhenmeter zurückgelegt habe. Daher hatte ich doch einige Fragezeichen wie gut das nun kommen wird als ich mich angemeldet habe.
Dass ich beim Blüemlisalplauf etwa hinter meinen Erwartungen (und den Prognosen des running.COACH) zurück geblieben war, hat natürlich nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen. Beim Training habe ich in der Folge versucht mehr Höhenmeter zu machen. Bei zwei Läufen etwa Halbmarathondistanz habe ich ca. 1100 Höhenmeter gemacht. Das war das Maximum. Ich habe also damit gerechnet, dass ich auch hier etwas langsamer sein werde als die prognostizierten 2:36:53. Schliesslich geht es beim Stockhorn 1724 Meter in die Höhe.
Während dem Rennen habe ich bewusst kaum auf die Uhr/Zeit geschaut und habe stattdessen eher mal versucht die Natur und das Panorama zu geniessen. :-) Etwas das man bei diesem Lauf auch sehr gut kann. Das ist mit ein Grund, wieso mir dieser viel besser gefallen hat als der Blüemlisalplauf. Dort hat man das Panorama erst wenn man sich im Ziel mal umdreht :-)
Bei meiner Vorbereitung auf den Lauf habe ich recht intensiv nach Laufberichten und Zeitungsartikeln etc. gesucht um etwas über die Strecke zu erfahren. Natürlich habe ich auch das Höhenprofiel genau angesehen und geschaut wo die Verpflegungsposten etwa folgen werden. Gut bewährt hat sich auch, die Strecke mit Google Earth vorab zu «Besichtigen». In etwa habe ich also gewusst auf was ich mich einlasse und das hat sicherlich auch sehr geholfen.
Die ersten Kilometer 8-9, nach dem Start in Oberwil im Simmental auf 837m.ü.M. geht die Strecke noch recht locker bergauf. Sehr gut gefallen hat mir die Abwechslung. Mal ging es über eine Wiese und dann hatte es auch noch einen schönen Trail durch den Wald.
Dann folgen etwa zwei Kilometer auf denen es gerade aus geht und auch rund 300 Meter bergab. Ich habe gestaunt wie lange und auch ziemlich steil es da runter ging!
Kurz vor Kilometer 11 folgt der nächste Aufstieg. Bis zu Kilometer 18 geht es zum Teil schon ziemlich steil aufwärts. Das ist schon sehr anstrengend. Zum Glück gab auf diesem Streckenabschnitt viele Verpflegungsstationen. Ich habe alles genommen was mir in die Hände gekommen ist, ;-) vorwiegend Isostar aber auch Cola und Wasser. Feste Nahrung wollte ich nicht nehmen. Das habe ich noch nie gemacht. Auch Gel kommt für mich eigentlich nicht in Frage. Vielleicht werde ich es irgendwann mal probieren. Gegen Ende dieses Teilstücks bin ich in einer kleineren Gruppe auch erstmals gehend unterwegs gewesen. Erst oben wo es wieder auf die asphaltierte Strasse geht habe ich wieder auf «Rennen» umgestellt.
Nun kommt wohl eine eigentliche Schlüsselstelle. Etwa ab Kilometer 18 geht es runter zum vorderen Oberstockensee und dann im Uhrzeigersinn um diesen herum. Der Weg ist nicht ganz einfach. Immer wieder mit Schwellen gespickt und steil und kurvig. Mir ist aus den Berichten und Zeitungsartikeln geblieben ist, ist etwas überspitzt formuliert «Bis hier war alles super, dann kamen die Krämpfe.»
Bei mir was soweit auch ganz OK. Den ersten relativ flachen Streckenteil habe ich versucht recht locker zu nehmen, ohne dass es bereits «brennt» in den Beinen. Bergab habe ich versucht relativ schnell zu laufen. Auch das erste harte Stück bis zum Bergpreis auf Kilometer 18 habe ich dann relativ gut hinter mich gebracht und habe hier den einen Läufer oder die andere Läuferin überholen können.
Nun kam also der Weg runter zum Oberstockensee und auch hier habe ich versucht nochmals relativ schnell zu laufen. Danach haben sich Passagen abgewechselt wo ich gegangen bin und dann auch wieder gelaufen. Das ist etwas was ich in meinen Trainings in Gümligen etwas üben konnte und es ist mir daher auch gut gelungen denke ich.
Aber dann kam der letzte und steilste Abschnitt. Der war so richtig hart! Klar war hier nur noch gehen angesagt. Und es war so steil, dass auch das sich wirklich hart angefühlt hat. Es gab einige Läuferinnen und Läufer die an dieser Stelle noch fitter waren als ich. Sie haben ihre Kräfte besser eingeteilt und konnten mich hier wieder überholen.
Das letzte Stück kommt einem ewig vor und es kommt noch dazu, dass hier der Fototermin folgt, da musste man natürlich versuchen nochmals eine gute Falle zu machen. ;-)
Dann geht es wirklich nicht mehr weit und man kommt dem Ziel entgegen. 2:29:?? konnte ich auf der Anzeigetafel lesen und ich habe nochmals einen kleinen «Sprint» hingelegt. Meine Freude war sehr gross und ich bin ein bisschen stolz, dass ich unter 2 ½ Stunden geblieben bin. :-)