Ilse Schmitz
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Post #14 of 16

Platinman , 10. November

 

Ein besonderer Genuss für alle Sinne ist der Platinman, ein Traillauf über 28,5 km mit ca 950 HM (in diesem Jahr wegen der Regenfälle in der vorangegangenen Woche verkürzt auf 15,5 km und 850 HM),bei dem aber auch Frauen starten dürfen. Der Start ist seit diesem Jahr in dem kleinen Ort Winterscheid im Rhein-Sieg-Kreis. Schon morgens früh strömten viele trailbegeisterte Läufer in den kleinen Ort, so dass an diesem Tag dort mehr Läufer als Einwohner waren. Der erste Blick war beeindruckend: Herrlicher Sonnenschein ließ die bunten Blätter in allen Farben schimmern, gewürzt noch mit Eiskristallen, denn die Temperaturen lagen unter 0 Grad. Also, warme Laufsachen anziehen. Mütze und Handschuhe nicht vergessen.

Die Platinman light Teilnehmer (11 km und 400 HM) starteten um 11 Uhr, wir aber schon um 10.30 und konnten noch von den Light-teilnehmern angefeuert werden. Zunächst eine schöne Runde durch den kleinen Ort, der gar nicht mehr verschlafen war, sondern hellwach, dann erst hinunter zunächst über einen asphaltierten Weg, Überquerung der Straße und dann der erste Anstieg durch den Wald, dann wieder sehr steil bergab. Gut, dass meine Trailschuhe genügend Profil hatten, denn matschig wars zudem. Von nun an ging es immer wieder im Wechsel bergauf und bergab, mal steil, mal moderat, mal sehr steil. Genuss für alle Sinne: man konnte sich nicht satt sehen an den herrlichen Herbstfarben im Wald, durch die Bäume schien die Sonne, herrliche Blicke von oben auf das Sieg-, das Bröltal und das Derenbachtal. Aber auch für genug Matsch, Schlamm und Baumstämme auf den Wegen war gesorgt, viele rutschten aus und waren den heimischen Wildschweinen optisch recht ähnlich. An den zahlreichen Verpflegungsstationen konnte man sich nicht nur körperlich stärken, sondern wurde auch von den netten Helfern psychisch aufgebaut. Denn spätestens bei km 16 merkte man, was der Veranstalter meinte, wenn er geschrieben hatte: „Es hat keiner gesagt, dass es leicht wird“. Dann kam der gefürchtete Anstieg zur Stachelhardt mit alpinem Charakter. Glücklicherweise waren Seile gespannt, an denen man sich hochziehen konnte. Oben saß der Fotograf und machte Fotos von uns, wie wir uns hochquälten. Oben wieder ein herrlicher Blick ins Siegtal, und dann wieder hinunter. Das Bergablaufen fiel mir ziemlich schwer, mein Knie war vom Röntgenlauf in Remscheid noch angeschlagen. Also legte ich ein paar Gehpausen ein. Zum Schluss noch einmal zwei kernige Steigungen, die alle in meinem Umfeld nur noch gehend bewältigten, dann noch eine Dorfrunde und ab ins Ziel. Ein traumhaft schöner Lauf, super Atmosphäre, gute Organisation. Ein Muss in unserer Gegend für begeisterte Trailläufer. Insgesamt beendete ich meinen 20. Lauf für dieses Jahr mit dem 20. Platz bei den Frauen in 2.54 Stunden und wiederum ein AK-Sieg.