Marion Maring
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Post #1 of 1

Also erstmal ein "Herzlichen Glückwunsch" zu PB in die Runde. Ich habe deinen Bericht mit Freude gelesen, weil ich nachempfinden kann, wie es sich anfühlt ein nahezu perfektes Rennen mit der Unterbietung einer Zeitgrenze zu beenden. Und die Minute Verlust in der zweiten Hälfte ist ja geradezu phänomenal und entspricht ja nahezu einer idealen Renneinteilung.

Danke für deinen sehr motivierenden Laufbericht.

sportliche Grüße

Marion

Nicole Funke
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Post #12 of 12

Am 15.10. war es endlich soweit. Der letzte Lauf dieses Jahres sollte der „61. Westenergie Marathon rund um den Baldeneysee“ sein. Der Marathon in Essen (NRW) ist der traditionsreichste Marathon Deutschlands, so steht es auf der Webseite des Veranstalters. Und bei der Anmeldung habe ich erfahren das der Lauf auch ein Partnerevent von runningcoach ist. Die sehr flache Strecke verläuft um den malerischen Baldeneysee.

 

Am Sonntag war es mit 6 Grad und mit dem Wind am See ziemlich frisch. Für die kommenden Stunden war auch immer wieder Regen angesagt. Über die kühlen Temperaturen habe ich mich sehr gefreut, nur auf den Regen konnte ich verzichten. Nach dem letzten Marathon im Juli bei 32 Grad, war mir das Wetter heute also gnädig.

 

Endlich ging es für mich in den Startblock und ich habe mich todesmutig hinter die 4 Stunden Pacemaker eingereiht. Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen unter 4 Stunden zu laufen. Meine bisherige Bestleistung aus 2022 lag bei 4:21:00 Stunden und in den Vorwettkämpfen habe ich es nie geschafft eine entsprechende Leistung abzurufen. Die Prognosen von Runnigcoach und Garmin lagen beide unter 4 Stunden, also habe ich es einfach mal riskiert.

Der Startschuss viel und das Starterfeld von knapp 500 Läufer hat sich auf den Weg gemacht. Zuerst musste eine kleine Extraschleife gelaufen werden, auf der es sehr eng war. Den ein oder anderen Ellenbogen hat man da schon mal abbekommen. Dann ging es auf die erste Runde um den Baldeneysee. An der Strecke waren die obligatorischen Samba-Gruppen und einige Zuschauer, die ordentlich Stimmung gemacht haben. Ich habe bewusst nicht auf die Uhr geschaut um mich nicht verrückt zu machen. Umso erstaunter war ich, als bei KM 10 die ersten anfingen zu meckern "Die läuft viel zu schnell, wir laufen eine Pace von 5:30.". Kurz wurde ich panisch, wenn ich jetzt zu schnell bin, werde ich es irgendwann bestimmt büßen müssen. Vielleicht doch eher etwas langsamer laufen? Ich fühlte mich gut und das Tempo konnte ich entspannt halten, deshalb blieb ich bei meiner Strategie einfach laufen und genießen. Die Verpflegungsstationen waren super: Wasser, Cola, Iso, Bananen und teilweise gab es sogar lauwarmes Wasser.

Dann waren wir plötzlich schon bei der Halbmarathonmarke angekommen. Voraussichtliche Zielzeit knapp unter 4 Stunden. Ich fühlte mich weiterhin super. Meine 4-Stunden Gruppe hatte mittlerweile etwas Tempo rausgenommen. Bei KM 34 kam dann der Moment, an dem meine Oberschenkel plötzlich brannten wie Feuer.  Aber es war auch „nur“ noch eine Brücke zu überqueren und dann nochmal „nur“ 7KM geradeaus. Ich wusste (hoffte), dass die Beine irgendwann auch wieder aufhörten zu brennen. Bei KM 36 lag unsere Gruppe wieder genau auf Kurs. Meine Beine fühlten sich eher nur noch taub, aber sie taten nicht mehr weh. Deshalb habe ich mich von der Gruppe abgesetzt und mein Tempo leicht erhöht. Hier und da einen zu überholen hat auf den letzten KM nochmal motiviert. Auf der Zielgeraden hörte ich den Sprecher sagen: „Hier kommen noch die letzten Läufer unter 4 Stunden. Es liegt in euren Beinen.“ Das war mein Stichwort für den letzten Sprint ins Ziel.

Das Ergebnis meines 3. Marathons: 03:59:12 Std.

7.Platz in der AK40 und eine neue PB.

Auf der zweiten Hälfte des Marathons habe ich nur eine Minute verloren. Also nächstes Jahr geht da noch was ;)